Auf nach Island

Wir bekommen ein gutes Wetterfenster für die Überfahrt von den Faroer Inseln nach Island und schaukeln in zwei Tagen und zwei Nächten gemütlich über den Nordatlantik an die Ostküste Islands. Es hat den Anschein als wären wir ganz allein hier - keine AIS-Signale weit und breit, Stille auf UKW, nur unzählige Vögel begleiten uns die ganze Zeit über und es wird nie wirklich ganz dunkel. Selbst um Mitternacht steht die Sonne noch eine Handbreit über dem Horizont. Die Navigationslichter bleiben ausgeschaltet.

 

 

Der Landfall auf Island hat etwas Dramatisches: erst zwei Meilen vor der Küste steigen schneebedeckte Berge und grüne Hänge aus dem Nebel. Ein überwältigender Anblick. Der Nebel verzieht sich dann sehr plötzlich und wir segeln bei Sonnenschein in den tiefen Seydisfjardarfloi - links und rechts stürzen Wasserfälle ins Meer, Papageientaucher tauchen vor unserem Bug ab oder fliegen auf. Wir sind tief berührt, dass wir es bis hierher geschafft haben und zwicken uns immer wieder gegenseitig!. In Seydisfjordur stehen Hafenmeister und Zoll schon am Steg und nehmen uns in Empfang. Der Hafenmeister ähnelt einem Hells Angels Mitglied, über und über tätowiert und in Lederjacke. "Welcome to Iceland!" ruft er uns zu und übernimmt unsere Leinen. Einklarieren ist schnell erledigt und wir sind offiziell in Island!