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Antigua

English Harbour mit Falmouth Harbour im Hintergrund - Naturhäfen aus dem Bilderbuch
English Harbour mit Falmouth Harbour im Hintergrund - Naturhäfen aus dem Bilderbuch

Unser nächstes Ziel ist Antigua - English Harbour! Welch klingender Name! Der wohl berühmteste Naturhafen der Karibik mit langer Geschichte. Hier hat Nelson in jungen Jahren als Zollinspektor gedient und darüber gewacht, dass nur britische Schiffe ihre Waren abladen. Die Hafenanlagen "Nelson's Dockyard", stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert und dienen heute als Marina. Von hier aus  findet seit den 50er Jahren die berühmte Antigua Race Week mit historischen Jachten statt. In den alten, schön restaurierten Häusern befinden sich Immigration und Zoll, ein Museum, ein kleines Hotel und ein paar nette Bars. Ein Ort ganz nach unserem Geschmack: Auf eigenem Kiel einlaufen und auf historischen, maritim bedeutenden Pfaden wandeln.

Nelson's Dockyard - heute Marinagebäude und Hotel
Nelson's Dockyard - heute Marinagebäude und Hotel

Im Museum erfahren wir einiges darüber wie es sich angefühlt haben muss im 17. Jahrhundert als einfacher Soldat oder Seemann in die Karibik zu segeln. Die meisten Besatzungsmitglieder wurden zwangsrekrutiert, denn es gab wenig Freiwillige, die sich auf so ein ungewisses Abenteuer einlassen wollten. Das Leben an Bord war alles andere als komfortabel, die hygienischen Zustände fast unerträglich, die Verpflegung unzureichend und das Trinkwasser meist verdorben. Viele Seemänner erlebten die Ankunft nicht oder kamen sehr geschwächt an. Kaum angekommen, drohten Tropenkrankheiten oder Kriegshandlungen mit den Spaniern. Nach diesen Schilderungen im Museum, ist es verwunderlich, dass die Briten English Harbour  seit dem 17. Jahrhundert durchgehend  als eine ihrer wichtigsten Bastionen in der Karibik halten konnten.

Sehr amüsant wiederum war die Erklärung, warum Galionsfiguren fast immer barbusig waren, was so gar nicht zum Zeitgeist passte. Ein populärer Aberglaube besagte, dass eine Frau an Bord eines Schiffes ein schlechtes Omen ist und die See wütend macht. Die nackten Brüste der Galionsfigur würden eine stürmische See jedoch „beschämen“ und beruhigen. Manche Kapitäne ließen sich Galionsfiguren, die ihren Ehefrauen ähnelten anfertigen - schön züchtig im hochgeschlossenen Kleid. Wie es sich in diesem Fall mit der "beschämten" See verhielt, wurde nicht erklärt.

 

Zum Sundowner wandern wir auf den Hügel "Sherley Heights" hoch über English Harbour. Jeden Sonntag Nachmittag spielt hier eine Steeldrum Band auf. Sonnenuntergang begleitet von Rumpunch, live Steeldrum-Klängen und schönem Ausblick auf English Harbour.  Viel karibischer geht's gar nicht mehr.

 

Blick zum Sundowner von Sherley Heights auf English Harbour
Blick zum Sundowner von Sherley Heights auf English Harbour

Geschichts- und Kulturprogramm absolviert! Wir hangeln uns weiter an Antiguas Küste von einem schönen Ankerplatz zum nächsten. Es geht uns ein schöner Thunfisch an die Angel, wir ankern in schönen Buchten vor goldfarbenen Stränden, steigen auf manchen Hügel und bestaunen die Farbenpracht von oben. Manchmal liegen wir nur vom vorgelagertem Riff geschützt, im offenen Atlantik vor Anker. Überall finden wir glasklares, türkisgrünes Wasser, schwimmen mit Wasserschildkröten, schauen Pelikanen zu wie sie sich aus großer Höhe im Sturzflug ins Wasser stürzen. Kurz vor dem Eintauchen legen sie ihre großen Flügel ganz eng an den Körper. Faszinierend.

 

Die Farben der Karibik begeistern uns, vom Schnorcheln sind wir bisher aber enttäuscht. Im Vergleich mit vor 25 Jahren, gibt es praktisch keine Korallenriffe mehr oder wir haben sie auf den Leewards bisher nicht finden können. Sobald wir den Kopf unter Wasser stecken, sehen wir nur abgestorbene, verblasste Korallen mit ein paar Fischlein dazwischen. Ernüchternd. Vielleicht waren wir bisher auch auf den falschen Spots. Hoffentlich!

Glückliche Stravanza Crew :-)
Glückliche Stravanza Crew :-)

Eines ist jedoch sicher, wir haben  unmerklich das Stadium des "liming" erreicht, lassen uns treiben wie es uns gerade freut und sind unendlich dankbar dies alles so genießen zu dürfen.

 

Stay tuned!