
Ein paar Eckdaten: Bermuda ist ein kleines Inselarchipel bestehend aus 360 Eilanden mitten im Atlantik, Britisches Überseegebiet mit großer strategischer und historischer Vergangenheit, Staatsoberhaupt ist King Charles III, vertreten durch einen von ihm ernannten Gouverneur. Offshore-Steuerparadies. In einem Referendum 1995 hat sich die Bevölkerung gegen die Unabhängigkeit von Großbritannien ausgesprochen. Es gibt jedoch ein eigenes Parlament und eine eigene Währung. Der kleine Inselstaat gilt als teuerstes Pflaster der Welt und das stimmt - zumindest für unseren Geldbeutel!
Dennoch gefällt es uns gleich auf Anhieb hier sehr gut! Erster Eindruck: "very british", hübsch und penibelst sauber.
Wir ankern vor dem äußerst hübschen, kleinen Ort St. George's, am Ostende des Archipels. Viele Boote legen hier auf dem Weg zu den Azoren, nach Nordamerika oder nach Kanada einen Zwischenstopp ein.


Am Dinghi Dock herrscht "Gerangel" um einen "Parkplatz" und es gibt viel "Socializing". Wir treffen die PINK PENGUIN wieder, lernen Martin und Helga aus Oberösterreich von der CARA MIA kennen und nach ein paar Tagen läuft auch die DEDICATION ein! Das ist eine Überraschung, denn Sabine und Daniel wollten doch eigentlich an die US-Ostküste? Das ist das Schöne am Fahrtensegeln - Pläne können ganz leicht geändert werden - einfach den Bug in die andere Richtung drehen!
Wir erkunden Hamilton, die Hauptstadt der Bermudas. Die kleine Stadt macht ein bisschen auf Großstadt. Zwischen den schön restaurierten Bermuda-Style Bungalows, stehen ein paar hypermoderne Bürotürme, eine imposante Kathedrale und es gibt alte Hafenanlagen. Wir sitzen im Park, genießen ein sehr gutes Fish-Sandwich und betreiben "people-watching".
Businessmen schlendern in ihrer Mittagspause in Sakko, Bermudashorts, Stutzen und Lederhalbschuhen an uns vorbei. Junge Frauen stecken in eleganten Kostümen und High Heels. Kurz vor 18:00 Uhr erkennen wir einige der Beobachteten beim After-Work-Beer im Pub wieder. Hamilton ist doch auch ein bisserl ein Dorf.
An jeder Ecke öffnen sich uns wunderschöne Ausblicke aufs Meer. Schon die Fahrt mit dem öffentlichen Bus, der seinen Fahrplan übrigens pünktlichst einhält, gleicht einer Sightseeingtour.

Bermuda kann "Türkis" mindestens genauso gut wie die Bahamas - mit dem Unterschied, dass das Ufer sattgrün ist. Das ergibt einen sehr schönen Kontrast. Die ganze Zeit haben wir das Gefühl in einem Park unterwegs zu sein. Alles ist gepflegt und aufgeräumt. Es gibt keinen Müll und keine Häuserruinen entlang der Straßen. Die Menschen begegnen uns überaus freundlich und sehr oft ergibt sich ein kleiner Plausch: "Where are you from? Oh, Austria! How nice!".
Auf dem Spaziergang in die Tobacco Bay, kommen wir an der Unfinished Church vorbei und wähnen uns für einen Moment in Schottland. Die Palmen rücken das Bild jedoch gleich wieder zurecht. Nachdem diesem Kirchenprojekt immer wieder das Geld ausging und dann auch noch ein Hurricane das neue Dach zerstörte, wurde das Projekt aufgegeben. Heute dienen diese alten Mauern als romantischer Hochzeitsrahmen.
Unsere Ausflüge lassen wir gerne in der Moongate Brauerei in St. George's ausklingen. Der ziemlich steile Preis von USD 14,- pro Pint, verhindert, dass wir da versumpern. Es soll ja Leute geben, die behaupten, dass uns sowas leicht passiert ;-)
Stay tuned!