Auf das Wetterfenster für die 804 Seemeilen von den Bahamas nach Bermuda, mussten wir ein bisserl warten aber wir kriegen dann ein recht Passables. Der Kurs nach Bermuda ist ein NE-Kurs - nicht unbedingt ideal für die herrschenden Winde und so liegen wir sechs Tage lang auf der Backbordbacke, kommen aber ganz gut voran. Es ist auch gar nicht so wahnsinnig unbequem, die Lage hält sich in Grenzen und der Bordalltag ist gut zu meistern. Alle angesagten Gewitter und Squalls umschiffen wir erfolgreich, erwischen nur ein paar harmlose Regenschauer, die uns die Salzkruste von Bord waschen. In den Nachtwachen brauchts schon einen leichten Pullover. Wir sind eindeutig auf dem Weg nach Norden!
Ein schöner Mahi-Mahi geht an die Angel. Immer ein kulinarisches Highlight einer Passage! Wir bereiten die Filets am liebsten mit ordentlich Olivenöl und Knoblauch im Rohr zu. Und wenn es noch Kartoffeln an Bord gibt, ist das ein Festmahl und der der Moral der Crew sehr zuträglich!
Unterwegs sind wieder einmal ein paar Kleinigkeiten zu reparieren. Plötzlich gibt das Pactor-Modem - unser "Kasterl" zur Außenwelt, keinen Mucks mehr von sich. Robert hockt einen halben Tag unterm Navitisch, zerlegt es, erneuert Sicherungen und Kabel und siehe da, es funktioniert wieder! Wir können wieder E-Mails und viel wichtiger, GribFiles (Wetterkarten), empfangen. Aber was bekommen wir da für besorgte Mails? Geht's euch gut im Bermuda-Dreieck? Aufpassen auf die Gasblasen! Funktionieren eure Naviinstrumente? Spinnt der Kompass eh nicht? Nicht einmal als wir über die Biskaya, die Nordsee und den Atlantik gesegelt sind, haben uns so viele besorgte Mails erreicht! Wir hatten uns bei Abfahrt überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, dass wir auf dieser Passage ja mitten ins berüchtigte Bermudadreieck segeln! Waren wir zu unbesorgt? Dank unserer besorgten Lieben, denke ich jetzt über unerklärte Verschwinden von Booten und ganzen Flugstaffeln, spinnende Navigationsinstrumente und Methangasblasen nach... Es ist aber auch schön zu wissen, dass sich so viele um uns sorgen und in Gedanken bei uns sind!
Alles geht gut! Das Bermuda-Dreieck verschont uns und wir entkommen all den lauernden Mysterien. Bei grauem Himmel aber ruhigem Wetter, laufen wir happy und etwas müde in St. George's auf Bermuda ein.
Allerdings.... auf diesem Trip fiel unser Modem aus und auf zwei befreundeten Schiffen versagte Starlink den Dienst... Zufall?
Parallel mit uns ist der österreichische Kat PINK PENGUIN von St Maarten aus nach Bermuda unterwegs. Wir tauschen "under way" unsere Positionen aus. Barbara schickt uns diesen witzigen Screenshot... :-)
Auf Bermuda begießen wir unser Wiedersehen und das Überstehen des Bermudadreiecks gehörig. Nicht nur ein Mal!
Stay tuned!
